“von Hechingen-Stein über den Hohenzollern aufs Zeller Horn und zum Nägelehaus”
Trotz guter Wetteraussichten zum Wochenende hatten sich leider nicht genügend Teilnehmer gemeldet, um uns vom Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung bringen und im Tagesverlauf begleiten zu lassen. So starteten am Sonntagmorgen vier PKWs mit 17 TeilnehmerInnen und zwei Wanderführerinnen zum Ausgangspunkt der Tour nach Hechingen-Stein. Nach wenigen Minuten durch eine Wohnstraße hatten wir den Hechinger Teilort hinter uns gelassen. Der Weg führte zunächst entlang der Starzel, dann auf den Radweg entlang der Landstraße nach Hechingen. Hier lotste uns das Wanderzeichen durch die Unter- hinauf in die Oberstadt, die im 13. Jahrhundert planmäßig ausgebaut wurde. Eine Vielzahl von Bauwerken und Museen in der Stadt weisen auf die Jahrhunderte alte Bedeutung als eines der Zentren der Hohenzollerschen Lande hin. Von der ehemaligen Stadtmauer zeugt nur noch der Untere Turm von 1579. Vorbei am Rathaus und dem bemerkenswerten Brunnen, an dem man die Stadtgeschichte nachlesen kann und der Stiftskirche gelangten wir zum Obertorplatz, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Stadt. Hier befinden sich die Stadthalle und gleich dahinter der im Stil englischer Gärten gestaltete Park mit der Villa Eugenia.
Hier legten wir eine kurze Pause ein, um unseren Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung zu bringen, was an diesem Sommertag noch öfters nötig war. Die Villa Eugenia wurde ursprünglich als Lust-schlösschen gebaut, diente dann als Wohnsitz der letzten Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. Im Park befindet sich auch ein Gedenkstein für Friedrich Wilhelm von Steuben, einem ehemaligen Hofmarschall. Er gelangte ab 1776 im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zu Ruhm und Ehren (Steuben-Parade in New York). Von hier ging es hinaus zum Heiligkreuzfriedhof, ein kurzes Stück entlang der Landstraße und dann in den Wald am Fuß des Hohenzollern. Hier führte ein Forstweg im lichten Schatten immer leicht bergauf. Bei einem größeren Holzlager konnten wir unsere Mittagsrast auf „Waldsofas“ (Baumstämmen) einnehmen. Danach ging es Richtung unterem Parkplatz weiter; kurz davor zweigte der ausgewiesene Weg als schmaler Pfad bergauf ab. Eine kleine Gruppe ging den bequemeren Weg über den unteren Parkplatz hinauf, vorbei am oberen Parkplatz bis zum Abzweig kurz unter dem Hohenzollern. „Mariazell“ und „Hexenlinde“ stand auf dem Wegweiser. Durch den Wald ging es nun die ganze gewonnene Höhe wieder hinab zur Hexenlinde. Hier entschieden wir uns endgültig, in zwei Gruppen weiter zu wandern. Die große Gruppe stieg hinauf zum Zeller Horn (913 m). In gleichmäßiger Schrittgeschwindigkeit eroberten wir die Höhe. Dort wurden wir mit einem grandiosen Ausblick auf den Hohenzollern und das Albvorland belohnt. Nach einer kurzen Rast machten wir uns auf den Weg zum Nägelehaus. Dort bestiegen wir den Wanderbus, der uns mit großen Umwegen zurück nach Hechingen und zu unseren Autos brachte. Die kleinere Gruppe wanderte zur historischen Wallfahrtskirche Maria Zell, die vermutlich auf eine Mönchszelle des Klosters Sankt Gallen zurückgeht. Der darum entstandene Ort “Zell“ wurde aufgrund der einsamen Lage in der Zeit der Belagerung und Zerstörung des Hohenzollern 1423 aufgegeben. Die Bewohner zogen nach Boll, wohin auch wir wanderten, um uns im Landgasthof Kaiser schon mal „häuslich niederzulassen“. Als die „Bergwanderer“ eintrafen, wurden unser vorbestelltes Essen und kühle Getränke serviert und wir ließen einen schönen Wandertag gemütlich ausklingen.
Bei allen Teilnehmern, besonders aber bei den PKW-Fahrern – ohne deren Fahrbereitschaft die Wanderung ausgefallen wäre – bedanken sich die Wanderführerinnen Inge Kienle und Rose Pieger