„von Oberfischbach bis Wehr vom 2. bis 5. Juli 2015“

  1. Tag, 2.7.2015 von Oberfischbach nach St. Blasien

Vor genau einem Jahr haben wir die ersten drei Etappen des Schluchtensteigs mit 25 Teilnehmern erwandert. Die Highlights waren damals die Wutachflühen und die Wutachschlucht, jetzt waren es der Schluchsee, der mächtige Dom in St. Blasien, die vielen Aussichtspunkte auf den Höhen, die tiefe Wald- und Felsschlucht der Wehra und der Stausee in Wehr, das Ziel der letzten Etappe. Da wir für die Rückfahrt mit dem Baden-Württemberg-Ticket unterwegs waren, trafen sich alle 20 Teilnehmer aus Darmsheim und Umgebung an der S-Bahnhaltestelle Ehningen. Pünktlich um 7.30 Uhr starteten wir mit dem Blauen Bus und unserem Busfahrer in Richtung Oberfischbach, oberhalb vom Schluchsee gelegen. Wanderführer Alfred Pieger begrüßte alle Teilnehmer und erläuterte die drei Etappen und wies nochmals darauf hin, genügend Getränke mitzunehmen, da das Wetter, Vorhersage für die vier Tage nur Sonne und Temperaturen bis zu 40° Celsius, unangenehm werden könnte. Nach einer ruhigen zweieinhalbstündigen Fahrt erreichten wir Oberfischbach. Unser Busfahrer verabschiedete sich von uns um noch das Gepäck ins Hotel Löwen in Todtmoos, unserem Standquartier zu bringen. Um 9.40 Uhr starteten wir zu unserem Vorhaben, die letzten drei Etappen auf dem Schluchtensteig zu erwandern.

Der Weg führte uns leicht ansteigend in den Wald wo Schatten war und es ein bisschen angenehmer war als in der Sonne. Es ging wieder leicht bergab und dann kam der kurze Anstieg zum Bildstein (1141 m), der erste Aussichtspunkt am Tag. Eine kurze Getränkepause, die Umgebung festgelegt und der weitere Verlauf der Strecke gesehen mit dem Schluchsee zu unseren Füßen. Dann ging es nur noch bergab. Beim Hotel Auerhahn kamen wir an den Schluchsee und umrundeten auf wunderbaren feinst geschotterten Waldwegen einen Teil davon. Und immer wieder Ausblicke auf den Schluchsee. Größtenteils in der Sonne merkte man, dass der Mund langsam austrocknete. Also immer wieder zur Flasche greifen und sich erfrischen. Jetzt kam der Unterkrummenhof, eine Möglichkeit einer kurzen Rast mit einem Weizenbier und anderen Getränken die so jeder mag und auch seine Getränkeflaschen wieder aufzufüllen. Wir hatten jetzt knapp die Hälfte der Strecke zurückgelegt und die Anstiege lagen noch vor uns.

Rast an der Krummenkreuzhütte

Rast an der Krummenkreuzhütte

Nach einem langen Anstieg über 3 km erreichten wir die Krummenkreuzhütte (1150 m) und machten dort unsere Mittagsrast im Schatten. Und man glaubt es kaum, es war ein Brunnen in der Nähe um sich zu erfrischen und die Flaschen aufzufüllen. Nach einer halben Stunde ging es leicht abwärts weiter, eine große freie Fläche mit Aussicht und wir erreichten Althütte. Auch hier machten wir eine Getränkepause und schauten uns das kleine Kirchlein an.

 

Auf dem Weg nach Althütte

Auf dem Weg nach Althütte

 

Vom steinernen Kreuz ging es nur noch abwärts, aber wie. Jetzt kamen wieder die Attribute des Schluchtensteigs zum Tragen, vorbei am felsigen Weg am Windbergwasserfall erreichten wir St Blasien. Der Weg führte uns direkt zum Dom mit einer kurzen Besichtigung und einem Foto davor.

 

 

Vor dem Dom in St. Blasien

Vor dem Dom in St. Blasien

Die Wanderer suchten sich jetzt ein Lokal um den Wasserhaushalt wieder in Ordnung zu bringen, wir hatten ja noch genügend Zeit bis zur Busabfahrt nach Todtmoos. Pünktlich um 18.00 Uhr fuhr der Bus dann nach Todtmoos, wo wir dann um 18.45 Uhr unser Standquartier, das Hotel Löwen erreichten. Den Chef, Herrn König nach der Temperatur befragt sagte uns, dass es in Todtmoos (820 m) den ganzen Tag so um die 34° Celsius hatte, und die nächsten Tage noch wärmer werden sollten. So ging der erste Tag, anstrengend und durstig zu Ende. Nach dem Zimmerbezug und duschen trafen wir uns zum Abendessen mit einem Dreigängemenü, das wieder alle Lebensgeister weckte. In gemütlicher Runde ließen wir diesen schönen Tag ausklingen mit der Hoffnung dass es nicht mehr so heiß wird und weitere Höhepunkte für die nächsten Wandertage. Für die Statistik noch einige Daten der Wandertour: Wanderstrecke 20,3 km, Aufstiege insgesamt 453 Meter, Abstiege 715 Meter, höchster Punkt 1156 Meter, niedrigster Punkt 786 Meter.

 

  1. Tag, 3.7.2015 von St. Blasien nach Todtmoos

Alle hatten gut geschlafen, es gab fast keine Muskelkater und so konnten wir nach dem umfangreichen Frühstücksbuffet die 5. Etappe in Angriff nehmen. Die Sonne lachte und wir freuten uns auf die Strecke, die sehr abwechslungsreich sein sollte. Kurz nach halb zehn fuhren wir mit dem Bus und der Konuskarte vom Busbahnhof nach St. Blasien. Nachdem Wanderführer Alfred Pieger die Route und den Ablauf beschrieben hatte, ging es kurz nach 10 Uhr auf die Strecke.

Blick zurück auf St. Blasien

Blick zurück auf St. Blasien

Der Weg führte uns hinter dem Dom über 3 km aufwärts zum Lehenkopf (1039 m). Der Aussichtsturm war komplett neu verkleidet und lud uns natürlich zu einer Rundumsicht ein, dazu musste aber der Turm erst einmal bestiegen werden. Die Fernsicht war durch die Hitze nicht so gut, aber die nähere Umgebung konnte man gut ausmachen. Ab hier war es ein ständiges Auf und Ab zwischen 900 bis 1100 m, es gab größere Freiflächen, Kuhweiden und Mischwald. Teilweise sah es wie im Allgäu aus. Jetzt kamen die ersten Häuser von Horbach und im Tal sah man schon den Klosterweiher mit dem Klosterweiherhof, der uns zu einem Umtrunk einlud. Nach einer angemessenen Pause ging es weiter und nach einem halben Kilometer hatten wir die Friedrich-August-Grube erreicht. Hier bei der Hütte machten wir unsere verdiente Mittagspause. In der Grube wurden früher Magnetkies, Nickelkies und Kupferkies abgebaut, vor allem aber Nickel, das man für Münzen, Besteck und Waffen brauchte.

Über einem Schlenker kamen wir zu einem Aussichtspunkt, unter uns Wittenschwand und in der Ferne könnte man die Schweizer Alpen sehen. Es ging jetzt hügelig aufwärts zum nächsten Aussichtspunkt Lampenschwein (1009 m), der Name des Gewandes hier mit Aussicht auf den Feldberg und das Herzogenhorn.

Auf dem Aussichtspunkt Lampenschwein

Auf dem Aussichtspunkt Lampenschwein

Und die Schweizer Alpen? Wie vorher, man konnte sie erahnen. Unter uns lag der Ort Ibach. Über eine größere Strecke wanderten wir jetzt im Freien bei extrem heißen Temperaturen abwärts. Dann stieg der Weg wieder an bis zum Wald, hier machten wir eine größere Trinkpause. Bei einigen ging der Wasservorrat langsam zu Ende und wir hatten noch ca. 3 km zu laufen, aber im Wald und nur noch abwärts. Jetzt begann das Wehratal, die Quelle der Wehra lag ungefähr 50 m unterhalb des Weges. Ein kleines Rinnsal, das aber durch viele seitliche Zuflüsse zunehmend breiter wurde.

An der Wehra entlang nach Todtmoos

An der Wehra entlang nach Todtmoos

Ein schöner, teilweise steiler Weg führte uns nun direkt nach Todtmoos. Im ersten Lokal an dem wir vorbeikamen, wurde eingekehrt. Von hier hatten wir auch einen Blick auf die Temperaturanzeige, 36° Celsius, das war der Hammer und das um 17.30 Uhr. Dann ging es zum Hotel, duschen und anschließend das Dreigangmenü mit ausreichend Getränken. Einige von uns hatten während der Wanderung über 6 Liter Flüssigkeit zu sich genommen, das brauchte der Körper auch. Danach ließen wir auf der Terrasse den Tag gemütlich ausklingen. Für die Statistik noch einige Daten der Wandertour: Wanderstrecke 19,6 km, Aufstiege insgesamt 763 Meter, Abstiege 648 Meter, höchster Punkt 1128 Meter, niedrigster Punkt 721 Meter.

 

  1. Tag, 4.7.2015 von Todtmoos nach Wehr

Das Frühstücksbuffet war sehr umfangreich und wirklich gut. So stärkten wir uns ausgiebig für den kommenden Tag und er sollte der heißeste werden. Wir starteten direkt vorm Hotel mit einem Anstieg zur Reha-Klinik. Es ging weiter leicht aufwärts bis zum Ortsanfang von Schwarzenberg (902 m). Von der gegenüberliegenden Seite war der Anblick Idylle pur. Der Weg war jetzt ziemlich eben und dann ging es abwärts zur Zumkellersäge. Hier machten wir erstmals eine Getränkepause und ab hier wanderten wir fast nur noch im Wald, im Schatten. Vorbei am Damwildgatter kam ein Brunnen zum Auftanken, hinter uns war ein tibetanisch buddhistisches Haus für Seminare usw. Abwärts durch Todtmoos-Au ging es an der Straße entlang hoch in den Wald, wo auch der Wehratalweg begann. Ein wunderschöner Pfad, schmal, felsig, mit vielen Wurzeln und moosbewachsenen Buchen ließen die Gegend wie im Märchenwald aussehen. Dann kam ein kurzes Stück mit einem Stahlseil am Felsen, wenn der Pfad nass und schmierig ist, eine Sicherheitsvorkehrung.

Mittagsrast auf dem Hirschfelsen

Mittagsrast auf dem Hirschfelsen

In einer scharfen Linkskurve kam dann der Hirschfelsen, darauf eine Bank und andere Sitzgelegenheiten, die uns aufforderten hier Mittagsrast zu machen. Was wir auch taten. Vor uns tat sich eine tolle Aussicht auf die Wehraschlucht auf, felsig, steil und eng. Nach einer ausgiebigen Pause ging es fast eben weiter, der Pfad ging in eine normale Forststraße über und kurze Zeit später kamen wir an einen Brunnen (der Letzte), wo wir unsere Wasserflaschen füllten und uns abkühlten. Zweimal mussten wir tief in das Tal reinlaufen weil Zuflüsse die Wehra speisten. Und immer wieder Auf und Ab. Wir folgten einem kleinen Bächlein abwärts zur alten Steinbrücke mit einer kurzen Rast und überquerten die Straße auf die andere Seite der Schlucht. Und jetzt hatten wir fast immer die Sonne, trotz Schatten brannte sie auf uns herab, wir merkten es auch immer an der aufsteigenden schwülheißen Luft.

Die Wehraschlucht in ihrer Schönheit

Die Wehraschlucht in ihrer Schönheit

Wir mussten über 200 m aufsteigen bis es endlich kurz eben wurde und dann ging es nur noch bergab, über 7 km lang. Nach einiger Zeit sahen wir kurz den Anfang des Wehrastausees. Er wird vom Hornbergspeichersee gespeist um Strom zu erzeugen wenn er zu den Spitzenzeiten benötigt wird. Später sahen wir auch das Elektrizitätswerk auf der anderen Seite. Dann endlich erreichten wir die Staumauer, es fehlte viel Wasser, aber dies wurde ja zum Speichersee hochgepumpt. Noch ein Foto von der Mannschaft, dann ging es Treppenstufen hinab auf geteerte Wege.

Es ist geschafft, der Stausee in Wehr

Es ist geschafft, der Stausee in Wehr

Und heiß war es hier, die Temperatur lag kurz vor 40° Celsius. Von unserem Hotelbesitzer, Herrn König hatten wir den Tipp bekommen, am Klosterhof einzukehren, was wir auch machten. Wichtig war jetzt die Flüssigkeit die wir zu uns nahmen, vor allem alkoholfreies Weizenbier, mindestens zwei wenn nicht drei oder auch Apfelsaftschorle. Nach einer angemessenen Pause ging es zur Bushaltestelle, wo auch kurz darauf der Bus kam und uns mitnahm nach Todtmoos. Kurz nach 18.00 Uhr liefen wir wieder an der Temperaturanzeige vorbei, die Anzeige zeigte 38° Celsius, der heißeste und längste Tag bei unserem Unternehmen. Dies hatte doch einige Spuren hinterlassen. Aber nachdem sich alle gerichtet hatten traf man sich beim Abendessen, das wieder einwandfrei war. Gemütlich ließen wir den schönen Tag teilweise beim Sommerfest im Kurgarten und auf der Terrasse ausklingen. Für die Statistik noch einige Daten der Wandertour: Wanderstrecke 22,2 km, Aufstiege insgesamt 570 Meter, Abstiege 955 Meter, höchster Punkt 910 Meter, niedrigster Punkt 390 Meter.

  1. Tag, 5.7.2015 Rückreise nach Darmsheim

Ein wunderschöner Sonnentag weckte uns am Morgen. Von der Temperatur war es noch angenehm kühl, gut für die Rückreise. Nach dem Frühstücksbuffet wurden die Koffer und Reisetaschen gepackt, die Rechnung für die Übernachtungen waren größtenteils schon am Vortag beglichen worden und so sammelten wir uns vorm Hotel, um gemeinsam den Busbahnhof anzusteuern. Der Bus war auch schon da und weil es kaum Andrang gab, hatten wir genügend Platz darin. Wir fuhren nach Wehr und hatten unterwegs tolle Aussichten auf die Wehraschlucht. In Wehr mussten wir nach einer kurzen Wartezeit auf einen anderen Bus umsteigen, der uns nach Bad Säckingen zum Bahnhof brachte. Mit dem BW-Ticket fuhren wir über Singen mit einem längeren Aufenthalt über Rottweil nach Eutingen. Hier mussten wir 18 Minuten warten, da bei Eingleisigkeit der Strecke zuerst der Gegenverkehr vorbeigelassen werden musste. In Herrenberg wartete die S-Bahn und ohne Verzögerung fuhren wir bis nach Ehningen. Um 16.13 Uhr waren wir am Bahnhof, wo unsere Autos auf dem Parkplatz warteten. Fazit der drei Schluchtensteigetappen: Das Wetter war super, aber sehr heiß, die Wandergruppe hatte einen gleichwertigen Leistungsstand, eine tolle Mannschaft die sich prächtig verstand und eine sehr schöne Landschaft in unserem Ländle. Unser Dank geht an alle Teilnehmer, die maßgeblich zum Erfolg der drei wunderschönen Tage beigetragen haben.

Wanderführer Alfred und Rose Pieger

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