„Herzog-Jäger-Pfad – auf den Spuren der Herzöge“
Nach einer langen Hitzeperiode hatte sich am Sonntag ein Regentag angesagt. Zum einen war man froh, dass die Temperaturen zurückgingen, doch ein Dauerregen wollten wir auch nicht haben. Doch wir sind noch glimpflich davon gekommen. Nur einige Passagen waren regnerisch und gegen Nachmittag hatten wir herrlichen Sonnenschein.
Im Rahmen des Projekts “Modellhafte Entwicklung eines Besucherleitsystems für den Naturpark Schönbuch“ stellte sich heraus, dass es weder im Kreis Böblingen noch im Naturpark Schönbuch einen Premium-Wanderweg gibt. Um diese Lücke zu schließen, begann die Stadt Waldenbuch in Abstimmung mit Forst, dem Landkreis Böblingen und der Geschäftsstelle des Naturparks Schönbuch mit der Planung. Als oberstes Ziel wurde die Schaffung einer neuen Attraktion mit Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Naturschutz und Naturerlebnis, wovon sowohl Gäste als auch Gäste profitieren sollen. Unterstützt und begleitet vom Schwäbischen Albverein, dem BUND und Behörden, wurde das Projekt „Premium-Wanderweg“ in zwei Jahren realisiert und die Einweihung fand am Pfingstmontag 2018 statt.
Wir besuchten an diesem Sonntag diesen zertifizierten Wanderweg, welcher unter dem Namen „Herzog-Jäger-Pfad“ als Rundtour betitelt ist. Leider konnten wir nicht die komplette Rundwanderung machen, weil wir zum Abschluss im Sportrestaurant Dettenhausen einkehren wollten. Wir starteten deshalb unsere Wanderung in Waldenbuch-Bonholz und erreichten auf dem Zugangsweg bald die bezeichnete Route. Nun erlebten wir naturbelassene Pfade, abwechslungsreiche Waldlandschaften, malerische Bach Auen und Klingen, schritten über blühende Wiesen und durch fast vergessene Hohlwege. Oft boten sich überraschende Ausblicke auf die umgebenden Orte und Landschaft. Auf interessanten Informationstafeln, mit den fiktiven Figuren Herzog Friedrich I. und seinem Hund Friedl, wurden uns wertvolle Hinweise auf viele Begebenheiten in Wald und Flur vermittelt. Manchmal luden die Wanderer Traumliegen inmitten des Waldes, sowie eine Waldschaukel zum Genießen und Verweilen ein. Bevor wir unsere Mittagsrast auf dem Grill- und Rastplatz einlegten, besuchten wir noch den etwas abgelegenen Stubensandsteinbruch. Auf diesem Areal werden laufend Steinblöcke für die Bildhauer- Hütte des Ulmer Münster gebrochen, um die zerfressenden Teile original zu restaurieren. Jährlich werden etwa 1000qm Wald gerodet für neue Abbauflächen. Die aufgegebenen Steinbrüche werden als Ausgleich sofort rekultiviert. Mit diesem Stubensandstein wurde das Kloster Bebenhausen gebaut. Wie schon erwähnt auch das Ulmer Münster, die Reutlinger Marienkirche und sogar bis zum Kölner Dom wurde der Sandstein geliefert. Nach der wohlverdienten Pause in der geräumigen Grillhütte, ging es steil hinunter in das Schaichtal. Entlang des abwechslungsreichen Bachlaufs ging es ansteigend in westlicher Richtung. Wir durchschritten das Naturschutzgebiet „Schaichtal“ mit seiner Orchideen-Wiese, überquerten die Schaich mehrmals über Brücken und Stege, bevor wir wieder auf dem „Schaichtal-Rad/Wanderweg“ weiter marschierten.
Beim „Zisterzienser-Damm“, mit herrlicher Seerosenblüte, verließen wir nun den Premiumweg und wanderten im lichten Laubwald hinauf zum Sportgelände Dettenhausen zu unserer Abschluss-Einkehr.
Für das Mitwandern bedanken sich die Wanderführer Margret und Heinz Wolfangel