2. Etappe von der Weinsteige zum Waldeck

Die 28 Wanderer/Innen waren gespannt, ob uns der ÖPNV wieder eine Anreise mit vielen Verspätungen zu unserer Ausgangsposition „Weinsteige“ bescherte. Nein, es klappte alles reibungslos. Bei der Anreise und vor allem bei der Rückreise, hatten wir so viel Glück und konnten von einem Verkehrsmittel in das nächste umsteigen. Dem ÖPNV sei dieses Mal Dank!

Mit Bus, S-Bahn  und U-Bahn kamen wir voller freudiger Erwartungen in der Weinsteige an. Wir genossen auf dem Santiago-de-Chile-Platz die herrliche Aussicht über Stuttgart. Am Santiago-de-Chile-Platz lag uns Stuttgart zu Füßen.

Wir überquerten die Schienen der Zahnradbahn. Die Stuttgarter „Zacke“ ist die einzige Zahnradbahn Deutschlands, die dem ganz normalen Berufsverkehr einer Großstadt dient. Vom Marienplatz nach Degerloch klettert sie seit 1884, auf der bis zu 17,8 Prozent steilen Strecke nach oben – zu einem herrlichen Panoramablick.

Wir verließen Haigst und wanderten an Weinbergen vorbei und  durch wunderbare Wälder bis zum Waldfriedhof Stuttgart. Der erste Spatenstich für den im Degerlocher Wald liegenden Waldfriedhof erfolgte 1913. Eine Seilbahn aus dem Jahre 1929 verbindet die Stadtbahn mit dem Friedhof. Er ist heute mit seinen rund 31 Hektar der größte Friedhof Stuttgarts. Das Besondere am Waldfriedhof ist sein natürlicher Waldcharakter mit sich kurvig schlängelnden Wegen und ohne Grabeinfassungen. Der Waldfriedhof ist die letzte Ruhestätte vieler berühmter Stuttgarter: Unter anderen Robert Bosch, der erste deutsche Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss, der Architekt des Stuttgarter Hauptbahnhofs Paul Bonatz sowie der Künstler Oskar Schlemmer liegen hier begraben.

Auf der anderen Seite der Straße wurde in den 70er Jahren der Dornhaldenfriedhof angelegt.

Der Dornhaldenfriedhof ist wie der Waldfriedhof in einem ehemaligen Wald angelegt. 1977 wurden hier unter großem Protest die RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe bestattet. Der damalige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel beendete die Diskussion mit den Worten: „Irgendwo muss jede Feindschaft enden; und für mich endet sie in diesem Fall beim Tod“.

Nach unserem Friedhofsbesuch rreichten wir nach wenigen Gehminuten die Schwäblesklinge. Es ist ein wildromantischer Mini-Canyon. Es ist ein wahres Naturerlebnis. Diese kleine Schlucht mitten in Stuttgart. Wir waren alle begeistert. Die Schwäblesklinge ist ein kleines Kerbtal im Stuttgarter Stadtteil Kaltental. Die Schwälbesklinge bietet vielen Tieren und Pflanzen eine geeignete Heimat, sie zeigt uns auch Einblicke in die Erdgeschichte. Es wurde ein Lehrpfad eingerichtet, der den Wanderern entlang des Weges die verschiedenen Steinschichten entdecken lässt. Darunter z. B. auch den Stubensandstein. Dieser Stubensandstein wurde früher zum Fegen der Dielenböden verwendet.

Gut informiert verließen wir die Schwälbesklinge und kamen kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit in Waldeck an. Von dort ging es mit der Stadtbahn zum Marienplatz zu unserer Abschlusseinkehr in die älteste Weinstube Kochenbas. Dort konnten wir den Tag bei gutem Essen und netten Gesprächen ausklingen lassen. Die Rückfahrt gestaltete sich auch ohne Probleme. So ging ein wundervoller und vor allem auch lustiger Wandertag zu Ende.

Dankeschön an die Wanderführer Günther Schanz und Rose Pieger und bis zu nächsten Mal

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