Aichtal-Grözingen „Rund ums Städle“

Die Wandergruppe vor der Stadtkirche in Grötzingen. Rechts Jürgen Klock, der uns durchs Städtle geführt hat.

 

Am Modell der Stadt erklärt uns Jürgen Klock die Entstehung und Entwicklung der Stadt Grötzingen. Im Museum befinden sich Exponate des täglichen Lebens. Möbel, Geräte und gut erhaltene Werkzeuge bäuerlichen und handwerklichen Bedarfes. Auch Funde aus der Vor- und Frühgeschichte sind ausgestellt. Beim Rundgang durch die Altstadt bekamen wir einen Überblick über Häuser, Stadtmauer und Brunnen. Erläutert wurde, wie das wirtschaftliche und soziale Leben in damaliger Zeit geregelt war. Reisende und Fremde erfuhren damals Gastfreundschaft. Auch wie alte und bedürftige Menschen in der Gemeinschaft aufgenommen wurden, war sehr interessant. Am Ende der Führung bedankten wir uns bei Herrn Klock mit einer kleinen Aufmerksamkeit für seinen ehrenamtlichen Einsatz.

Um 12:30 Uhr starteten wir unsere Rundwanderung. Hinauf ging es die Alte Poststraße, vorbei am Naturtheater und dem Schützenhaus Grötzingen. An der Lutherlinde machten wir die erste Vesper-pause. Die Linde wurde 1883 zum 400. Geburtstag von Martin Luther gepflanzt. Von dort hatten wir bei strahlend blauem Himmel und frischem Wind einen herrlichen Ausblick auf die Schwäbische Alb und in die andere Richtung nach Grötzingen. Durch schmale Waldpfade und vorbei an Spargelfeldern kamen wir an den Weideflächen der Alpakafarm Schaber vorbei. Im Wald angelangt machten wir bei der Bank am Hinweisschild „Bauernwald“ eine Pause. Zwanzig Minuten später bogen wir links in den Pfad „Hölderlins Landschaft“ ein.

Friedrich Hölderlin war eng mit Nürtingen verbunden und ist oft 30 bis 40 Kilometer am Tag in dieser Gegend gewandert. Nach ca. 6 Kilometern erreichten wir den Ulrichstein. Der Knollenmergel hat den Ulrichstein bereits schräg gestellt und abrutschen lassen. Als Naturdenkmal ist er unter dem Namen Ulrichstein SW von Hardt als Geotop geschützt. Der Sage nach hat hier 1519 der Pfeiffer von Hardt den Herzog Ulrich von Württemberg versteckt. Dieser hatte wegen dauernder Steuererhöhungen die Bevölkerung gegen sich aufgebracht. Der Aufstand wurde zwar niedergeschlagen, aber nachdem Ulrich auch noch den Ritter Hans von Hutten ermordete und die freie Reichsstadt Reutlingen überfiel, wurde er vom Schwäbischen Bund vertrieben. Herzog Ulrich war regierende Herzog von Württemberg. Der schwäbische Dichter Friedrich Hölderlin wurde von den Sagen um Herzog Ulrich zu dem Gedicht „Der Winkel von Hahrdt“ inspiriert. Auch Wilhelm Hauff hat die Geschichte um Herzog Ulrich und den Pfeifer von Hardt in seinem Roman Lichtenstein aus dem Jahr 1826 beschrieben.

Durch urige Landschaft gingen wir auf schmalen Pfaden die Föllbachschlucht entlang. Nach gut zwei Stunden erreichten wir den Wasserfall. Ein Highlight für die Kids, wo sie ihr selbst gebasteltes Schiffchen fahren lassen konnten. Nach Überquerung des Baches ging es wieder zurück durch Felder und Wiesen nach Grötzingen.

Im TSV-Vereinsheim „Da Toni Due“ wurden wir gut bewirtet. Unser Busfahrer Werner Kienzle hat uns gut und sicher wieder nach Hause gebracht

Alle Teilnehmer haben mit guter Laune und viel Freude den Tag zu einem besonderen Erlebnis gemacht, herzlichen Dank dafür.

Die Wanderführer Helga und Manfred Suedes.