„Unterwegs im Zeichen der Muschel“
Eine stattliche Wanderschar fuhr mit dem Bus von Darmsheim nach Esslingen. Von dort führte die erste Etappe des Jakobweges durch den Esslinger Bahnhof zum Pliensauturm. Normalerweise führt der Weg durch den Merkelpark, mit der Villa Merkel, welche heute die städtische Galerie beherbergt. Momentan geht es aber bereits am Pliensauturm über die Neckarbrücke. Weiter am Neckar entlang und über einen Steg ging es hinauf durch den Wald nach Berkheim. In diesem Teilort von Esslingen steht eine der ältesten Kirchen des Neckarraumes, die St. Michaelskirche.
Am Ende des Dorfes ging es weiter entlang der abgeernteten Kohl- und Möhrenfelder nach Denkendorf. In der Ferne zeigte sich nun der Höhenzug der Schwäbischen Alb, mit der Burg Teck und der Burgruine Hohenneuffen. Schon auf dem Weg nach Denkendorf hinein sah man das traditionsreiche Kloster zum Heiligen Grab. Durch den Ortskern hindurch gelangten wir zum Klosterberg, an dessen Fuß heute noch der alte Meierhof und die Zehntscheuer steht. Die romanische Klosterkirche beherbergt in der Krypta eine symbolische Nachbildung des Grabes Jesu in Jerusalem.
Nach der Reformation wurde das Kloster zu einer der bedeutendsten evangelischen Klosterschulen in Württemberg. Der Begründer des schwäbischen Pietismus, Johann Albrecht Bengel, lehrte hier von 1713 bis 1741. Als berühmtester Zögling der Klosterschule gilt der Dichter Friedrich Hölderlin. In der ruhigen Umgebung des Klosteranwesens und in der mittäglichen Sonne, ließ es sich gut rasten und die Stille des Klosters genießen.
Weiter ging es nun entlang des Hauptwanderwegs 3 (HW 3) des Schwäbischen Albvereins und des Muschelzeichen durch Streuobstwiesen in ein ausgedehntes, idyllisches Waldgebiet. Über große Wegstrecken wanderten wir auf naturbelassenen Pfaden und an stattlichen Hofgütern vorbei. Nach etwa 13 km Wegstrecke erreichten wir unser Tagesziel, die Lindenhöfe. Hier ließen wir in der Ausflugsgaststätte „Lindenhof“ unseren schönen Wandertag ausklingen. Nachdem wir uns bei Kaffee und Kuchen, bei herzhafter Kost und ländlichen Getränken gestärkt hatten, wurden wir von „Hansi“ mit dem Bus abgeholt.
Die Wanderführer Marianne Jäger und Heinz Wolfangel bedanken sich bei allen Mitwanderern. Sie würden sich freuen, im nächsten Jahr wieder mit vielen „Pilgern“ einen weiteren Abschnitt auf dem Jakobsweg zu wandern.