Führung mit „Herzogin Sibylla“

Traditionell beginnt der Auftakt des Schwarzwaldvereins mit der Dreikönigswanderung. Dieses Jahr hatten unsere Wanderführer eine Kostümführung in Leonberg ausgesucht. Mit Bus und Bahn fuhren wir über Sindelfingen, Renningen nach Leonberg. Am Marktplatz erwartete uns bereits die Herzogin Sibylla in ihrem prunkvollen Kostüm. Sie versetzte uns zurück ins Zeitalter der Renaissance, sprach über die Geschichte von Leonberg und über ihre Familie das Geschlecht der Württemberger. Natürlich durfte auch die Familie Keppler nicht fehlen, die einige Zeit in Leonberg am Marktplatz gelebt hatte. Hier in Leonberg ging der Bub Johannes zur Schule und hier wurde auch seine kräuterkundige Mutter als Hexe angeklagt und verbrachte lange Zeit im Kerker. Erst durch das Geld und den Einfluss des inzwischen bekannten Sohnes kam sie wieder frei. Es sprudelte geradezu aus Sibylla heraus als sie aus ihrem Leben berichtete. 15 Kinder schenkte sie ihrem Mann Herzog Friedrich und dem Hause Württemberg. Aus dieser Ehe hatte sie manche lustige aber auch traurige Episode parat. Nachdem sie 1609 das Schloss Leonberg als Witwensitz bezogen hatte, wurde der Hof- und Staatsbaumeister Heinrich Schickardt beauftragt, sowohl das Schloss standesgemäß herzurichten als auch einen Terrassengarten anzulegen. Nach italienischem Vorbild schuf er einen „fürstlichen Lustgarten samt Pomeranzenhaus und Brunnenkasten“ am Steilhang, der ganze Stolz Sibyllas. Sehr zum Bedauern unserer Führerin Sibylla fehlte es in dieser Jahreszeit an Blüten- und Kräutervielfalt. Ein Grund, dieses besondere Kleinod der Hochrenaissance in einer wärmeren Jahreszeit wieder einmal zu besuchen. Im Brauhaus Sacher stärkten wir uns vor der Heimreise und kamen gegen 19:30 Uhr wieder in Darmsheim an.

Es bedanken sich bei allen Teilnehmern die Wanderführer Traude und Günther Schanz.

 

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