„Augenblickrunde – Egenhausen“

Die Tageswanderung auf dem „Egenhäuser Kapf“ stand unter der Vorhersage von dauerhaftem Niederschlag. Alle Angemeldeten waren gut gerüstet pünktlich zur Abfahrt mit dem Reisebus erschienen. Und tatsächlich war es wie vorhergesagt: Ein beständiger Nieselregen hat uns auf dem Weg begleitet. Niemand hat dies ernsthaft gestört. Manche nannten es „richtiges Wanderwetter“ nach den heißen Tagen.

Vom Busausstieg ging es gemütlich zum Aussichtspunkt mit Vesperbänken inmitten von Silberdisteln. Plötzlich stand unter uns ein grün gekleideter „Ranger“. Es war Karl-Heinz Gänßle, Schwarzwaldguide und Naturschutzwart im SWV, der das Nuturschutzgebiet Kapf mit ins Leben gerufen hat und seit vielen Jahren betreut. Er hat uns die Bedeutung des Naturschutzes in „seinem“ Gebiet erklärt. Es der Lebensraum von 16 Orchideenarten, 3 Distelarten (hauptsächlich die Silberdistel) und seltene Vogelarten, Amphibien und Reptilien sowie seltener Schmetterlinge.

Nach dem interessanten Kurzvortrag, verbunden mit der dringenden Bitte auf den Wegen zu bleiben, ging es durch ein Vesper gestärkt auf dem Panoramaweg eben dahin. Der Blick immer über das langgestreckte Tal hinüber auf Egenhausen.

Eine Herausforderung war der Abstieg hinunter zum Brömbach. Der Waldsteig war wegen der Wurzeln, herausragende Felsen und teilweise rutschigen Stellen nur sehr vorsichtig zu begehen. Dank der „Katzendäbberles-Technik“ kamen alle wohlbehalten unten an um nach einer kurzen Verschnaufpause auf der anderen Talseite wieder nach oben zu steigen.

Vorbei an einem sehr gepflegten, parkartigen Gelände, einem großen Kinderspielplatz und Waldkindergarten führte der Weg über eine Hochebene in Richtung Spielberg. Das Ziel „Alte Werkstatt“ war nach 10 Kilometern erreicht. Beim Betreten der Gastwirtschaft war dann doch festzustellen, dass eine gewisse Feuchtigkeit in der Kleidung spürbar war. Die Einkehr war schon so etwas wie eine Belohnung für die im Niesel zurückgelegte Strecke. Die Bedienungen waren sehr freundlich, das erste Getränk ruckzuck auf dem Tisch. Ein vielfältiges Angebot an Speisen, die alle richtig gut geschmeckt haben. Inzwischen war auch unser Omnibus eingetroffen, so dass die Heimfahrt über Nagold und Herrenberg angetreten werden konnte.

 

 

 

Es war eine sehr schöne Wanderung in einer besonderen Umgebung. Ein großes Lob geht an die Teilnehmenden. Das Wetter wurde so akzeptiert wie es nun mal war. Es wurde viel miteinander geredet und immer wieder aufeinander gewartet.

So wurde die Wanderung auch zu einem Gemeinschaftserlebnis, das sicher noch ein wenig nachwirken wird.

Gerhard Berner