„Auf den Spuren der Maultasche!“
Am 6.1.2019 trafen sich 33 Reiselustige des Schwarzwaldvereines, um mit dem Hassler Bus ins Kloster Maulbronn zu fahren. Die Klosteranlage Maulbronn gehörte dem Zisterzienser-Mönchsorden und wurde aufgrund seines einmaligen Zustandes im Jahre 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben.
Die Führung durch die Klosteranlage erfolgte durch Frau Braun, die uns mit viel Sachkenntnis das Leben im Kloster nahe brachte. Wir waren uns nach der Besichtigung einig, dass wir mit den damaligen Lebensbedingungen nicht tauschen wollten. Im eindrucksvollen Rundgang beschrieb Frau Braun, als besondere Legende die Entstehung der Maultaschen, die letztendlich aus dem Verbot der fleischlosen Fastenzeit entstand – Jakobs Maultaschen.
Es war gegen Ende der Fastenzeit, als der Laienbruder Jakob auf dem Heimweg vom Reisig sammeln unverhofft in den Besitz eines schönen Stücks Fleisch gelangte: Ein flüchtender Dieb hatte seinen Sack mit Beute fallen lassen, Jakob direkt vor die Füße. Zurück im Kloster entdeckte er den schmackhaften Inhalt. Während der Fastenzeit war es den Mönchen verboten, Fleisch zu essen, doch Jakob brachte es nicht übers Herz, den wertvollen Fund wegzuwerfen. Aber wie das gute Stück vor dem Verderben bewahren? Nachdem er mehrere Tage gegrübelt hatte, kam ihm beim Zubereiten des Gründonnerstagsmahles die rettende Idee: Er hackte das Fleisch klein und mischte es unter das Gemüse. Weil ihn dennoch das schlechte Gewissen plagte, versteckte er das Ganze in kleinen Taschen aus Nudelteig. So konnte er das Fleisch vor den Augen Gottes und seiner Mitbrüder verbergen – und servierte das herzhafte Mahl als Fastenspeise. Im Volksmund werden die Maultaschen daher auch „Herrgottsb‘scheißerle“ genannt.
Nach den Ausführungen im Kloster, gab es in der Gaststätte Scheffelhoff die berühmten Maultaschen und andere Köstlichkeiten. Um 18.30 Uhr traten wir die Heimreise an.
Danke an den Wanderführer Günther Schanz, es war ein wundervoller Ausflug!
(Bericht Renate Howe – Bild Helmut Riedle)