„Vom „Rohrauer Sandmann“ hinauf zum Schönbuchturm“
Der Bus brachte die 35-köpfige Wanderschar nach Rohrau. In der dortigen Sandmühle wurden wir vom „Rohrauer Sandmann“ alias Siegfried Schmid empfangen. Dieser brachte uns bei einer aufschlussreichen und kurzweiligen Führung die frühere Sandherstellung in Rohrau näher. In der Mitte der Sandmühle war ein etwa 13 Zentner schwerer Mahlstein zu sehen. Im Betrieb war früher ein eher kleines Pferd vorgespannt, welches den Stein im Kreise bewegte und die Gesteinsbrocken auf der tonnenschweren Bodenplatte platt walzte.
Der Sandstein für die Sandmühlen wurde zwischen 1799 und 1899 an der Steige in Richtung Hildrizhausen abgebaut. Im 19.Jahrhundert gab es etwa 10 Sandbauern in Rohrau, vor dem Zweiten Weltkrieg noch vier. Der Letzte hat seinen Betrieb 1962 eingestellt. Das Endprodukt: Der „Rohrauer Silbersand“, eine Art natürliches Scheuermittel (das frühere ATA), wurde hauptsächlich zum Putzen und Scheuern von Geschirr, Töpfen. Gefäßen und Holzböden verwendet.
Auch die Standesbeamten nutzten den Sand als eine Art Löschpapier, damit die Tinte nicht verlief. Im ganzen Ländle, ja sogar ins benachbarte Elsass wurde der Sand per Pferdekarren geliefert. Nach dieser interessanten Vorstellung wanderten wir durch das Dorf, dem Krebsbach entlang, unterquerten die A81 und gingen weiter stetig bergan zum „Alten Rain“. Bald erreichten wir den Parkplatz am Naturfreunde-Haus oberhalb von Herrenberg.
Wir gingen aber noch 400 m weiter hinüber zum Fuße des 35 Meter hohen Schönbuchturms. Nach 174 Stufen im Aufstieg hatten wir die oberste Plattform auf 30 Meter erreicht. Herrlich war die Panoramasicht in alle Himmelsrichtungen. Dann ging es zurück zum Naturfreundehaus „Restaurant am Schönbuch“, wo wir am ereignisreichen Wandernachmittag zum gemütlichen Abschluss einkehrten, bevor uns der Bus wieder zur Heimfahrt abholte.
Für das Mitwandern bedanken sich die Wanderführer Margarethe und Heinz