„Wanderung im Heckengäu“ mit Besuch des Kaffeemühlen-Museums in Wiernsheim
Im vollbesetzten Bus fuhren wir nach Mönsheim. Mitten drin, aber ein wenig versteckt, liegt diese Heckengäu Gemeinde im romantischen Grenzbachtal. Die Fachwerkhäuser des alten Dorfkerns schmiegen sich an den dominanten dicken Turm, einem Bergfried aus dem 13.Jahrhundert. Dem Grenzbach entlang, am Paulinensee vorbei folgten wir dem Wanderzeichen des „Gäurandweges“ im aussichtsreichen Heckengäu. Das Heckengäu bildet von Norden nach Süden ein über 50 km lang gezogenes Band. Die Gegend ist geprägt durch Streuobstwiesen und Wacholderheiden, aber vor allem durch Feldhecken, die sich auf Steinriegel bildeten. Auf Grund seines verkarsten Muschelkalkuntergrunds ist das Heckengäu eine trockene Region. In dieser Muschelkalklandschaft liegt die Gemeinde Wiernsheim, auf der sogenannten „Platte“ mit Steilabfall zum Enztal hin. Wiernsheim befand sich ab 1259 im Besitz des Klosters Maulbronn. Als das Kloster nach dem Erbfolgekrieg 1504 württembergisch wurde, kam auch Wiernsheim zu Württemberg. Dort besuchten wir das größte Kaffeemühlenmuseum Deutschlands, wo für zwei Gruppen eine Führung bestellt war.
Im Jahre 2008 hat die Gemeinde Wiernsheim mit erheblichen Kosten mit Zuschüssen von Land und Bund das 300 Jahre alte Pfarrhaus zum Museum ausgebaut. Grund des Erwerbes des alten Gebäudes war, dass der Wiernsheimer Ehrenbürger Rolf Scheuermann an die Gemeinde seine Kaffeemühlensammlung übertragen hatte, um diese der Öffentlichkeit zu zeigen. Herr Scheuermann hat vor vierzig Jahren mit der Sammlung angefangen. Heute hat die Sammlung die stolze Stückzahl von über 1300 Mühlen erreicht. Hier im Museum findet man die schönsten Exemplare aus den unterschiedlichsten Regionen und Zeiten. Die älteste Mühle stammt aus dem Jahr 1700. Egal ob Propellermühle, Scheiben- oder Flachmühle, Kegel- oder Walzenmühle, jede ist etwas Besonderes und könnte eine wunderbare Geschichte erzählen. Anschließend ging es durch Wiernsheim weiter dem Zeichen der „Hagebutte“ folgend nach Pinache. Hinter der ältesten und größten Waldenserkirche Deutschland, kehrte die Wandergruppe im Gasthaus „Zur Kelter“ ein. Ein erlebnisreicher Tag fand dort einen gemütlichen Abschluss.
Die Wanderführer Margarete und Heinz Wolfangel